Soziale Netzwerke: So finden Sie die Richtigen!

Welche sozialen Netzwerke sind die richtigen?  Die Auswahl ist groß. Hinzu kommt: Facebook, Youtube, Instagram und weitere soziale Netzwerke sind überall präsent.

Aus unserem alltäglichen Leben eigentlich auch gar nicht mehr weg zu denken. Mit dem Smartphone kann man schnell in der Pause seinen Feed checken, einen neuen virtuellen Freund anstupsen oder eine Empfehlung anklicken.

Als Unternehmen ist es auch deshalb unvermeidbar, Präsenz in den sozialen Netzwerken zu zeigen.

Dieser Artikel ist eine Entscheidungshilfe, um das Netzwerk zu finden, das zu Ihnen passt.

Ein paar Zahlen rund um die sozialen Netzwerken

Klar, ein großer Vorteil von der Mitgliedschaft in sozialen Netzwerken ist, dass Ihre (möglichen) Kunden dort freiwillig viel Zeit investieren.

Allein die Mitgliederzahlen aus dem Jahr 2017 sprechen für sich.

Facebook, schon immer führendes Unternehmen in der Branche, verzeichnet 2.047 Millionen Nutzer, die Videoplattform youtube folgt mit 1.500 Millionen. Instagram folgt nach Whats App mit 700 Millionen Nutzern, davon 15 Millionen in Deutschland.

Dazu kommt die hohe Wachstumsrate. eMarketer, ein amerikanisches Marktforschungsunternehmen, hat 2017 eine Studie vorgelegt, demzufolge die App allein im Jahr 2017 um ein Viertel wuchs.

Leider sind länderspezifische Informationen zu den Netzwerken der Facebook-Gruppe (Facebook, WhatsApp, Instagram, Facebook Messenger) nur selten zu bekommen. Was für den amerikanischen oder gar weltweiten Markt gilt, gilt eben nicht immer für den europäischen oder deutschen.

Die Nutzerzahlen von Twitter und Periscope weltweit stiegen ebenfalls um 4%. Der Haken hierbei bleibt das kleine Wörtchen weltweit

Für Kreative ein Muss bleibt Pinterest, ein etwas anderes Netzwerk. Es verzeichnete über 50 Millionen neue Nutzer, davon circa die Hälfte nicht aus den USA.

Neben den “Freizeit-Netzwerken” gibt es mit Xing und LinkedIn noch zwei Karriere-Netzwerke. Xing lag 2017 noch mit ungefähr 2 Millionen mehr Nutzer vorne, doch das kann sich ändern. Ute Blindert schreibt, dass Xing eine wichtige Rolle spielte, wenn Unternehmen aktiv nach neuen Mitarbeitern suchte.

Die Methode dieses Artikels

Sie sehen vielleicht selbst, dass die Anzahl der Netzwerke und das “Drumherum” endlos erscheinen können. Folglich möchte ich mich auf diesem Artikel auf wenige Netzwerke konzentrieren.

Meine Auswahl umfasst die Netzwerke, mit denen ich beruflich und/oder privat zu tun habe. Sie basiert also zu Teilen aus persönlichen Erfahrungen.

Im Folgenden werde ich sie Ihnen einzeln vorstellen, darauf eingehen, ob es für Sie geeignet ist und mich um eine Darstellung der Vor- und Nachteile bemühen.

Facebook, der Klassiker

Um Facebook können Sie keinen Bogen machen! Ich möchte nicht noch einmal auf die hohen Nutzerzahlen eingehen, sondern stattdessen betonen: Wenn es ein Netzwerk gibt, das selbst Oma Anneliese oder Onkel Erwin kennen, dann ist es Facebook. Will sagen, es ist generationenübergreifend.

Demzufolge eignet sich Facebook für ein Unternehmen eigentlich immer.

Wie nutzen Sie Facebook?

Auf Facebook können Sie leicht eine Profilseite Ihres Unternehmens erstellen. Dazu benötigen Sie ein Profilbild, ein Titelbild und Informationen über Ihre Firma. Die perfekten Bildgrößen finden Sie hier.

Interessierte an Ihrem Unternehmen können diese Seite liken, Ihre Beiträge kommentieren und teilen. Sie können Sie anschreiben, auf Ihrer Seite posten und Sie bewerten. Das sorgt für Transparenz und schafft im Idealfall Vertrauen.

Sie können hier Text, Bild und Videos teilen. Also alles, was die Content-Palette hergibt!

Der einzige Haken: Facebook-Seiten erreichen in der Regel 3% der Fans. Sie eignen sich demzufolge vor allem für Werbung.

Gruppen und Livestream

Hier bringt Facebook nun zwei Tools in Spiel, mit denen Sie locker an organischer Reichweite gewinnen: Gruppen und Livestream.

Facebook-Gruppen gibt es zu jedem erdenklichen Thema, vom Stoffwindelchat übers Thailandreisen hin zur Community für Digitale Nomaden und Marketing Masterminds.

In diesen Gruppen findet man Gleichgesinnte, kann sich Rat holen, Ratschläge geben, sich austauschen, einander bekannt machen etc.

In einer Gruppe sind Sie noch näher an Ihrem idealen Kunden, können ihn besser kennenlernen und sein Vertrauen gewinnen.

Außerdem können Sie selbst eine Gruppe eröffnen.

Beliebt sind Gruppen, die einen Kurs begleiten. So können sich die Teilnehmer direkt und vor Öffentlichkeit geschützt austauschen (wenn es sich um eine private Gruppe handelt, was ich empfehle).

Das zweite Feature, mit dem Facebook punktet, ist der Livestream.

Video gehört auch auf Facebook zum beliebtesten Content. Diesen Vorteil macht sich der Livestream zunutze.

Sie können sich denken, was das ist: Sie starten Ihre Kamera und legen los. Die Übertragung ist live. Einfach und schnell, aber nichts für Kameramuffel.

Fühlen Sie sich hingegen vor der Kamera wohl, so ist der Livestream ein Tool, das Sie dringend in Betracht ziehen sollten.

Durch den Livestream sorgen Sie dafür, dass die Leute Sie direkt auf den ersten Eindruck hin sympathisch finden können. Eine direkte Verbindung kann entstehen, durch die der sogenannte cold traffic gar nicht mehr so kalt ist.

Der Livestream schafft schnelles Vertrauen – ein hohes Gut im Inbound Marketing!

Eine Meisterin des Livestreams ist Amanda Bond, Facebook-Strategin in den Staaten. Sie hat ihre eigene Show mit Breakfast Wine with Bond erschaffen.

Die Vorteile von Facebook

  • leicht und intuitiv bedienbar
  • Sie können Postings planen, ohne dafür ein Extra Tool zu verwenden
  • Kommunikation mit Ihren (möglichen) Kunden einfach und direkt
  • Sie können werben

Die Nachteile von Facebook

  • Jeder Post braucht ein Foto, sonst werden Sie schlecht gesehen

youtube

Dieses soziale Netzwerk dient zur Verbreitung von Videos. Andere Arten von content gibt es hier nicht.

Damit ist zumindest eine Frage schnell geklärt!

Im Prinzip nutzen alle youtube. Hier ähnelt der Videoanbieter Facebook. Googelt man etwas, stößt man schnell auf ein Ergebnis bei youtube. Besonders Tutorials, die es zu jedem denkbaren Thema gibt, sprechen alle an.

Kinder und Jugendliche können sicher einige berühmte youtuber aufzählen. Gleiches gilt für werdende Mütter oder Neu-Mamis. Und erst die Gamer! Auf youtube findet jeder sein Video.

youtube ist als soziales Netzwerk für Sie geeignet, wenn Sie keine Angst vor Videos haben.

Sie können sich entweder selbst vor die Kamera stellen, zu Ihrem Video “nur” sprechen oder Bildschirmpräsentationen zu Videos verarbeiten.

Smartphone und ein gutes Mikro genügen als Equipment. Das Erstellen eines Videos ist denkbar einfach, Software und Tools gibt es viele.

Wir arbeiten beispielsweise mit Camtasia und Explaindio. Unseren Channel finden Sie hier.

Die Vorteile von youtube

  • Videos hochladen ist nicht schwer
  • Die Videos können leicht kommentiert und geteilt werden
  • Visuelle Umsetzung (oder Unterstützung) Ihres Contents
  • generationenübergreifend

Die Nachteile von youtube

  • Die Veröffentlichung Ihres content können Sie nicht planen

Instagram

Als kleine Fotoplattform geboren, auf der sich Freunde austauschen sollen, wächst Instagram und wächst und wächst. Auch die tägliche Nutzungsdauer der User kann sich sehen lassen. Aktuell

welche sozialen Netzwerke sind die richtigen
Quelle: eMarketer

liegt sie bei ca. 30 Minuten täglich.

Der geteilte Content besteht aus Bildern und Videos. Live-Videos kann man in den Stories teilen und erspart sich so Snapchat.

Über 40 finden sich nicht viele Nutzer, es sei denn sie kommen aus der Branche (Medien, Marketing, Blogger). Dafür gibt es hingegen vermutlich wenig Jugendliche, die keinen Account besitzen.

Geteilter Content kann schnell viral werden. Die Nutzung erfolgt intuitiv, integrierte Filter ermöglichen eine rasche Bildbearbeitung.

Ich habe den Eindruck, dass es kein anderes Netzwerk gibt, auf dem so viel so Persönliches geteilt wird. Oft gibt es viel Text zu den Bildern.

Instagram hat den Influencer geboren, als Prinzip gilt “Je mehr Follower, desto besser”. Daher gibt es immer wieder Negativ-Schlagzeilen mit gekauften Followern und Fake-Accounts.

Instagram ist für Sie, wenn Sie viele Bilder haben. Wenn Sie zu diesen Bildern Hilfreiches und Persönliches teilen möchten. Wenn Sie mit anderen interagieren möchten – auch hier ist die Kommentarfunktion wichtig!

Hingegen sollten Sie Abstand zu Instagram halten, wenn Sie keine Lust auf Fotos haben. Oder es in Ihrem Unternehmen einfach nichts Fotogenes gibt – von der hübschen Sekretärin mal abgesehen.

Dyneforge hat keinen Instagram-Account. Andere Branchen jedoch gehen ohne Account baden. Als Mama-Blogger (mein viel zitiertes Beispiel!) ist es unerlässlich, auf Insta präsent zu sein. Auch Foodblogger oder hippe Restaurants ziehen ihren Nutzen aus einem solchen Account. Dreht sich Ihr Business um Reisen, ist Ihnen auch Erfolg garantiert.

Wie Sie sich entscheiden, hängt auch von Ihrer Zielgruppe ab. Darüber hat Matthias bereits ausführlich hier geschrieben.

Wenn Sie einen Instagram-Account für Ihr Unternehmen pflegen, sollten Sie auf eine einheitliche Bildsprache achten.

Vorteile von Instagram

  • intuitives Teilen von Bildern
  • intensiver Austausch möglich
  • leichte Bildbearbeitung
  • branchenspezifische Hashtags
  • 80% der Nutzer folgen mindestens einem Unternehmen

Nachteile von Instagram

  • Zeitaufwand
  • Erreichen Sie mit dieser App Ihr Ziel?
  • eingeschränkte Zielgruppe

Pinterest

Pinterest ist kein klassisches soziales Netzwerk, sondern eine virtuelle Pinnwand.

Wie es funktioniert und warum Dyneforge einen Pinterest-Account hat, habe ich hier bereits beschrieben. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle kurz halten, obwohl Pinterest mein absolutes

welche sozialen Netzwerke sind die richtigen
So sieht eine Pinterest-Startseite aus

Lieblings-Netzwerk ist!

Der Content, den Sie teilen, muss aus Bildern bestehen. Diese Bilder sollten für Pinterest optimiert sein und in jedem Fall eine aussagekräftige Bildsprache bieten. Da das Pinterest-Bildformat relativ groß ist, sollten Sie Ihre Pins nicht auf Ihrer Homepage verbreiten – zu lange Ladezeit!

Die Pinterest-Nutzer sind zu 80% weiblich – das Gegenstück zum männlichen Twitter quasi. Dennoch (oder deshalb?) gilt es als konversionsstarkes Netzwerk.

Zudem sorgt Pinterest für Traffic. Eine Tatsache, die man nicht unterschätzen sollte!

Besonders beliebt auf Pinterest sind natürlich DIY-Beiträge. Glückwunsch, wenn Sie zu dieser Branche gehören!

Für einen erfolgreichen Post brauchen Sie neben exzellenter Bildsprache auch hilfreichen Content. Da ich absoluter Pinterest-Fan bin, werde ich mit DyneForge ein Pinterest-Experiment starten. Welche Pins sorgen für Traffic, welche Inhalte sind gefragt etc.? Sie werde ich natürlich auf dem Laufenden halten! Ich bin mir sicher, dass Pinterest auch außerhalb der DIY-, Reise, Food-Branche für Traffic sorgen und Konversionen generieren kann…

Vorteile von Pinterest

  • Ihr Content wird langlebig geteilt
  • Sie müssen nicht ständig pinnen (außerdem gibt es Planungstools)

Nachteile von Pinterest

  • Aussagekräftige Pins eventuell mühevoll zu erstellen → Zeitaufwand?
  • User vorrangig weiblich, eingeschränkte Zielgruppe?

Twitter

Meiner Meinung nach ist Twitter vor allem in den USA der Renner – siehe Trump und andere Stars, die auf Twitter ganz groß sind. Im deutschsprachigen Raum sehe ich weniger Reichweite und damit auch weniger Nutzen.

Hinzu kommt, dass Sie mit der falschen Strategie garantiert null Erfolg haben.

Wortliebhaber nutzen Twitter gerne, schnelle Kommunikation steht im Vordergrund. Witzige, ironische Botschaften, die mit wenigen Zeichen wirken. Kein Wunder, dass Twitter nach wie vor Marketer anzieht!

Hier können Sie neben Ihren Kurznachrichten auch Bilder und Links posten.

Twitter ist dann für Sie geeignet, wenn Sie sprachlich pointierte Botschaften liefern können. Nutzer dieser Plattform mögen es intellektuell und ironisch.

Oft wird über aktuelle Ereignisse diskutiert und Hashtags geboren.

Die größte Twitter-Sünde ist, nur Eigenwerbung zu posten. Ein Link zu einem eigenen Artikel oder die Aufforderung “kauf bei mir” – das will in diesem Zusammenhang eigentlich niemand. Vor allem nicht ständig und permanent.

Genau das ist Inbound-Marketing nicht: Ständiges „kauf-bei-mir“. Lernen Sie in unserem kostenlosen Kurs, wie Sie etwas FÜR Ihre möglichen Kunden tun.

Gerade bei anderen Bloggern bemerke ich das immer wieder: Die einzigen Beiträge sind Links zum neuen Post.

Über den Altersdurchschnitt bei Twitter gibt es leider keine Zahlen. Meiner Erfahrung nach befinden sich hauptsächlich Leute zwischen Ende 20 und Ende 50 auf Twitter. Die ganz “Jungen” bewegen sich längst in anderen Netzwerken, die Älteren meist nur auf Facebook.

Bei Twitter geht es nicht nur um schnelle Kommunikation, sondern auch um schnelle Vernetzung.

Damit sind wir schon bei den Vorteilen von Twitter

  • Vernetzung leicht gemacht: folgen, begrüßen
  • Empfehlen und empfohlen werden ebenfalls, z.B. mit dem #followfriday
  • Hashtags!
  • Sie finden Nutzer, die an den gleichen Themen interessiert sind, schnell
  • Hashtags können Sie leicht kreieren und leicht in Umlauf bringen

Nachteile von Twitter

  • Wortbotschaften sind nicht jedermanns Sache
  • Hoher Zeitaufwand: Dadurch, dass alles vergleichsweise schnell geht, passiert viel in kurzer Zeit. Im Prinzip muss man ständig reagieren.
  • Schnell veraltet und nicht mehr aktuell
  • Nur für wenige Branchen interessant
  • Der Nutzen in Deutschland ist umstritten

Welche sozialen Netzwerke sind die Richtigen für Sie?

Zunächst einmal müssen Sie Ihre Zielgruppe kennen und herausfinden, welches der Netzwerke sie bevorzugt.

Dann filtern Sie heraus, welche Art von Content Sie erstellen und veröffentlichen wollen. Videos zu veröffentlichen, ohne youtube zu nutzen, ist eher doof. Wenn Sie verstehen…

Seien Sie sich auch darüber im Klaren, wie oft Sie posten wollen und wie viel Zeit Sie investieren wollen.

Für jedes der Netzwerke gibt es Planungstools und andere Automationen. Doch auch das erfordert Mühe!

Twitter jedoch funktioniert nicht nur automatisch – hier ist Interaktion entscheidend. Retweeten und antworten können Sie keinem Tool überlassen.

Facebook und youtube erweisen sich in Bezug auf Art der Nutzer als Sieger. Sie sind generationenübergreifend bekannt und damit altersunabhängig.

Für Instagram brauchen Sie Bilder, ebenso wie für Pinterest. Dennoch könnten diese zwei Netzwerke nicht unterschiedlicher sein.

Ich empfehle: Entscheiden Sie sich für maximal zwei Netzwerke.

Betreiben Sie diese richtig! Achten Sie auf die Qualität Ihrer Beiträge und stellen Sie sicher, mit Ihren Followern interagieren zu können.

Erarbeiten Sie eine Strategie, zum Beispiel mit einem Redaktionsplan.

Lassen Sie mich gerne in den Kommentaren wissen, was Sie nutzen und warum.

Matthias Busam

Über den Autor

Matthias ist seit über 10 Jahren im Marketing aktiv und hat in dieser Zeit nahezu jeden Trend mitgemacht. Gut wie schlecht.

All das führte ihn dazu, Marketing nicht als Gimmick Aktion zu betrachten, sondern eher auf strategischer Ebene langfristige Ziele zu erreichen.

Am liebsten entwickelt er neue Strategien und Methoden, durch die Interessenten geführt werden können, um ein besseres Nutzererlebnis zu haben und zu zufriedenen Kunden zu werden.

Gerade durch sein Ethik Studium ist es ihm wichtig, dass Marketing ohne Hype und falsche Versprechungen gelebt wird.

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