Lead Ads vs Squeezepage – Was man dazu wissen sollte

Seit der Einführung der FB Lead Ads wird generell vom Untergang der klassischen Squeezepage gesprochen. Das wurde es davor zwar auch immer wieder mal, aber erst seit es Lead Ads gibt, scheint dem ganzen auch etwas Gewicht beigemessen zu werden. Allerdings sind Lead Ads nicht immer das beste, was man machen kann. Auch wenn man damit sagenhafte Leadpreise erzielen kann.

In einem kürzlich durchgeführten Test war die Differenz gravierend. Lead Ads waren im Schnitt 210% günstiger, als FB Ads, die auf eine Squeezepage führten. Wenn man also FB Anzeigen schaltet, um seine E-Mail Liste wachsen zu lassen, geht nichts an Lead Ads vorbei. Man kann etwas ähnliches übrigens auch bei Twitter machen.

Aber nicht in jedem Fall ist ein Lead Ad die beste Option, um Anzeigen zu schalten. Schauen wir uns das ganze einmal in einer Grafik an:

LeadAd Verkaufstrichter

Wir haben die Lead Ads, die Personen in die E-Mail Liste führen. Je nachdem, ob man ein Programm benutzt oder nicht, landen die E-Mail Adressen automatisch im Autoresponder, oder müssen eben manuell aus Facebook exportiert werden und anschließend in den Autoresponder importiert werden.

Daraufhin folgt die Willkommensstrecke, die am Ende natürlich auch einen Link zu einer Verkaufsseite hat. Die Klickrate bei E-Mails liegen in der Regel zwischen 10 % und 20 %. Sprich wenn man 1000 Personen in der Liste hat für 2 Euro pro E-Mail (2000 €), klicken etwa 100 bis 200 den Link zur Verkaufsseite auch an.

Natürlich werden die Kontakte in der E-Mail Liste mehrmals angeschrieben. Nicht Öffner und nicht Klicker werden erneut segmentiert und mit alternativen E-Mails angeschrieben, um die Interaktionsrate möglichst hoch zu bekommen. Allerdings bleibt dennoch ein Teil auf der Strecke.

Gehen wir für das Beispiel hier davon aus, dass wir über mehrere E-Mails mit mehreren Betreffzeilen und mehreren Inhalten insgesamt 600 der 1000 E-Mail Abonnenten auf die Verkaufsseite bekommen.

Davon kaufen etwa 10% unser Produkt. Also 60 Personen. Die restlichen 540 Personen landen in unserer Remarketing Liste, erhalten alternativen Content angezeigt, der noch mehr Informationen über das Produkt der Verkaufsseite liefert und kaufen eventuell. Natürlich könnten wir das jetzt noch über mehrere Ebenen weiterführen, aber für die Übersichtlichkeit sollte das reichen.

Wir haben also grob folgende Rechnung:

2000 Euro gibt 1000 Abonnenten -> 600 Personen auf der Salespage -> 60 Käufer -> 540 Remarketing Liste.

Es werden natürlich jede Woche / jeden Monat erneut 2000 Euro für Abonnenten ausgegeben und der Verkaufsprozess so am Laufen gehalten. Es werden auch immer weitere E-Mails verfasst und immer weitere Angebote, um den Nutzen der E-Mail Liste zu maximieren.

Aber wir haben dennoch insgesamt pro Woche / pro Monat lediglich 540 Personen in unserer Remarketing Liste und 60 Käufer (bei dieser Rechnung).

Schauen wir uns das ganze mal mit einer konventionellen Squeezepage an.

Squeezepage Funnel

In diesem Beispiel lassen wir ein konventionelles FB Ad laufen, dass auf eine Squeezepage mit einem Opt-In führt. Im Schnitt bezahlt man pro Klick bei einer FB Anzeige 0,5 €. Also bekommen wir 4000 Besucher auf die Squeezepage. Wir haben bereits festgestellt, dass die Opt-In Rate bei Lead Ads 210% besser ist, als bei einer Squeezepage. Also erhalten wir bei 4000 Besuchern 333 Opt-Ins.

Das heißt aber auch, dass 3667 Personen in der Remarketing Liste landen.

Wenn wir die Rechnung bei diesem Schema genau so fortführen, wie bei der ersten Grafik, erhalten wir 199 Personen, die auf den Link zur Verkaufsseite klicken und eben 19 Personen, die etwas kaufen. Und auch hier landen wieder 180 Personen in der Remarketing Liste.

Zudem können wir die Personen, die zwar auf der Squeezepage waren, sich aber nicht in die Liste eingetragen haben, über die Remarketing Anzeigen auch direkt auf die Verkaufsseite führen.

Wir haben also insgesamt für 2000 Euro:

Bei den Lead Ads 1000 Abonnenten, 540 Personen in der Remarketing Liste, 60 Käufer.

Bei der Squeezepage 333 Abonnenten, 3847 Personen in der Remarketing Liste, 19 Käufer.

Jetzt liegt es natürlich an jedem selbst, was er lieber hat. Eine große E-Mail Liste, die er jederzeit beschicken kann, oder eine große Remarketing Liste über die er alle Arten von Anzeigen auf allen Plattformen ausliefern kann.

Es haben beide Herangehensweisen vor- und nachteile und man sollte sich hier nicht zu schnell für eine der beiden Optionen entscheiden. Bei der Entscheidungsfindung sollte man allerdings bedenken, dass nie alle Besucher auch in der Remarketing Liste landen, sondern immer nur ein Teil davon. Hingegen hat man einen Kontakt in einer Liste sicher (bis er sich austrägt).

Wie man sich auch entscheidet, man sollte es auf jeden Fall für seine Sparte splittesten, um auch wirklich das beste Ergebnis zu erreichen. Die hier genannten Zahlen sollen selbstverständlich auch lediglich zu Anschauungszwecken dienen und nicht als Maßstab herangezogen werden. Auch erhält man andere Ergebnisse, wenn man auf der Dankes-Seite ein Angebot platziert, oder direkt nach der Anmeldung. Allerdings sollte dies der Übersicht wegen in den Grafiken hier nicht dargestellt werden.

Matthias Busam

Über den Autor

Matthias ist seit über 10 Jahren im Marketing aktiv und hat in dieser Zeit nahezu jeden Trend mitgemacht. Gut wie schlecht.

All das führte ihn dazu, Marketing nicht als Gimmick Aktion zu betrachten, sondern eher auf strategischer Ebene langfristige Ziele zu erreichen.

Am liebsten entwickelt er neue Strategien und Methoden, durch die Interessenten geführt werden können, um ein besseres Nutzererlebnis zu haben und zu zufriedenen Kunden zu werden.

Gerade durch sein Ethik Studium ist es ihm wichtig, dass Marketing ohne Hype und falsche Versprechungen gelebt wird.

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