8 Gründe, wieso Sie auf Ihre Sidebar verzichten sollten

Klassischerweise hat jeder Blog eine Sidebar in der rechten Seite des jeweiligen Beitrages (eine Spalte an der Seite des Beitrages). Hier werden mehr oder weniger Interessante Dinge dem aufmerksamen Desktop Leser zur Verfügung gestellt.

Unter anderem findet man hier eine Newsletter Anmeldung, Werbeanzeigen für eigene und fremde Produkte, weitere Artikel zu dem Thema, Kategorien des Blogs, eine Suchmaske und klassischer Weise eine “Über mich” Sektion.

Es gibt meiner Ansicht nach jedoch mehr Gründe, die gegen die Verwendung einer Sidebar sprechen, als es gute Gründe für den Einsatz einer Sidebar gibt.

In diesem Artikel will ich meine Ansichten zum ewigen Thema mit Sidebar oder ohne Sidebar einmal teilen und so gut belegen, wie es mir möglich ist.

Lohnt sich eine Sidebar auf dem Blog wirklich?

Betrachtet man es einmal vom Marketingstandpunkt aus, so macht eine Sidebar durchaus Sinn. Das wichtige E-Mail Opt-In kann hier entspannt untergebracht werden und die Suchmaske ist auch nicht zu vernachlässigen.

Zudem kann man in der Sidebar jederzeit auf seine eigenen Produkte und Leistungen hinweisen und ist somit immer prominent bei jedem Artikel platziert.

Hätte die Sidebar nicht diese Vorzüge, würde sie wohl kaum so oft auf den verschiedensten Blogs zu sehen sein.

Für mobile Nutzer ist die Sidebar uninteressant

Mobile Nutzung von BlogsDie zunehmende mobile Nutzung des Internets sorgt allerdings dafür, dass die klassische Sidebar komplett aus der Sicht der Nutzer verschwindet und ans Ende des Artikels gesetzt wird.

Das hat für die oben genannten Gründe, eine Sidebar einzusetzen, einige gravierende Konsequenzen.

Die Opt-In Formulare in der Sidebar

Die E-Mail Anmeldung rutscht auf mobilen Geräten durch die Verschiebung der Sidebar an das Beitragsende komplett aus der Sicht der Nutzer.

Waren die Eintragungsraten bei Opt-Ins in der Sidebar vor der ansteigenden mobilen Nutzung nicht gerade überragend, so sind diese Formulare seitdem 30% bis teilweise 90% der Nutzer über Mobilgeräte zugreifen lange nicht mehr interessant genug, um diese noch in der Sidebar zu forcieren.

E-Mail Formulare in der Sidebar machen daher kaum noch Sinn.

Opt-In Formulare, die man in den Text integriert werden zu 100% von den Lesern wahrgenommen, da sie sich direkt im Lesefluss befinden, was zu einer wesentlich höheren Eintragungsraten führt, als bei Anmeldeformularen in der Sidebar.

Eine Sidebar zu haben, weil es für die E-Mail Anmeldeformulare notwendig ist, ist daher kein Argument, eine Sidebar zu benutzen.

Irrelevante Werbung in der Sidebar

Die wenigsten Blog setzen “intelligente” Anzeigen in den Spalten an der Seite ein, sondern verlassen sich auf die Shotgun Methode. Eine Anzeige für alle. Irgendwer wird schon klicken.

Das führt dazu, dass man bei einem Artikel über E-Mail Marketing in der Sidebar eine Anzeige für Webhoster angezeigt bekommt. Sicherlich benötigt man einen Webhoster, um anständige Landingpages zu erstellen und so E-Mail Abonnenten zu bekommen, doch wäre eine Anzeige für einen E-Mail Marketing Anbieter in diesem Kontext wesentlich besser. Dass die Konversionsrate bei dieser Anzeige um ein vielfaches höher ist, als bei der Anzeige für den Webhoster, ist selbstverständlich.

Die wenigen Blogs, die Kategorie gesteuerte Anzeigen verwenden, haben weiterhin mit dem Problem zu kämpfen, dass die Seitenleiste des Blogs auf Mobilgeräten nicht angezeigt wird und die Desktop Nutzer, welche die Seite besuchen, dank der Banner Blindness und Adblockern, diese nicht wahrnehmen.

Bei einer sehr guten Konversionsrate für diese Anzeigen von etwa 2% hätte man also 98% der Besucher, die diese entweder aufgrund der mobilen Nutzung nicht angezeigt bekommen, diese ignorieren, oder im schlimmsten Fall sogar von den Anzeigen gestört werden.

Anzeigen in der Seitenleiste sind also bestenfalls ineffektiv. Im schlimmsten Fall sogar schädlich für das Image des Blogs.

Weiterführende Artikel sind am Ende des Artikels besser aufgehoben

Auch die weiterführenden Artikel aus ähnlichen Kategorien sind in der Sidebar nicht ideal platziert, da die Leser durch die Bilder und Überschriften abgelenkt werden könnten und bevor sie den Text zu Ende gelesen haben einfach zum nächsten Artikel springen.

Das muss an sich nichts schlechtes sein, allerdings ist es auch nicht gerade die beste Lösung, wenn man wert darauf legt, dass die Artikel gelesen werden.

Zudem ist eine Seitenleiste, solange sie nicht am Fenster angeheftet ist, bei längeren Artikeln nicht mehr im sichtbaren Bereich, da sie am Anfang des Artikels hängt.

Wer also längere Artikel schreibt, kann genau so gut auf die Sidebar verzichten, da diese nur bis zu etwa 25% des Artikels angezeigt wird. Würden also weiterführende Artikel hier verlinkt werden, so würden die Leser, sollten sie denn auf die Artikel zugreifen, den aktuellen Artikel nicht einmal bis zur Hälfte lesen.

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass dies nicht im Sinn eines jeden ist, der für einen Blog Artikel verfasst.

Am Ende hingegen sind die Artikel wesentlich besser platziert, da hier der Nutzer, sofern ihm denn der aktuelle Artikel gefallen hat, weitere Artikel aus der selben Kategorie angezeigt bekommt. Diese kann er nun direkt konsumieren, ohne dass dadurch der aktuelle Artikel vernachlässigt wird.

Es macht also auf jeden Fall mehr Sinn, die weiterführenden Artikel nicht in der Seitenleiste des Blogs, sondern eher am Textende zu platzieren.

Kategorien lassen sich einfach in das Hauptmenü integrieren

Beitrags Kategorien im MenüEin häufiges Argument, die Sidebar zu belassen, ist, dass es dadurch einfacher ist, durch die Kategorien des Blogs zu navigieren.

Selbstverständlich auch nur auf einem Desktop Computer und nicht auf Mobilgeräten.

Die Sache ist nur, dass es ohne Probleme möglich ist, diese Blog Kategorien direkt in die Navigation unter den Menüpunkt des Blogs als Submenü zu integrieren. Hier stehen die Kategorien sogar noch prominenter, als in einer Seitenleiste.

Für die Nutzer ist es auch wesentlich einfacher, so durch die einzelnen Kategorien zu scrollen, da diese klar ersichtlich sind und nicht zwischen Werbebannern, Opt-In Formularen und Über mich Passagen untergehen.

Eine Blog Sidebar der Kategorien wegen macht also genau so wenig Sinn, wie eine Seitenleiste, um darin Opt-In Formulare unter zu bringen.

Lohnt sich für die Suchmaske eine Sidebar?

Zugegen. Eine Suchmaske ist ein nettes Feature, sofern sie denn richtig funktioniert. Leider sind die Standard Suchmasken leider alles andere als funktional. Häufig bekommt man nicht das angezeigt, was man sucht, obwohl die Artikel auf der Seite zu finden sein müssten.

Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass die Suchmasken in Blogs in keinster Weise mit einem komplexen Algorithmus von Google oder Facebook verglichen werden können. Bei den normalen Suchmasken handelt es sich um rudimentäre Suchwerkzeuge, die teilweise lediglich nach Titel suchen und keineswegs Volltext Suchen sind.

Will man eine wirklich gute Suchfunktion, muss man dies meist über ein gesondertes Plugin realisieren. Bei WordPress findet man hierzu hunderte Suchfunktion Plugins, welche teilweise auch sehr weitreichende Anpassungsfunktionen haben.

Je nach gewähltem Design kann man die Suchfunktion ebenfalls in der Navigation realisieren, wodurch die Suche in der Sidebar überflüssig wird. Mit einem Sticky Menü, dass mit dem Nutzer mit scrollt, kann man hier die Suche jederzeit einfach erreichen.

Auf die Vor- und Nachteile eines Sticky Menüs werde ich in einem späteren Artikel möglicherweise einmal eingehen.

Die Suchmaske in der Blogseite ist zwar ein nettes Gimmick, allerdings lohnt es sich kaum, nur dafür eine Sidebar zu haben.

Die “Über mich” Sektion hat in der Sidebar nichts verloren!

Eine alte Marketingweisheit besagt: “Rede nicht über Dich, sondern rede für Deine Leser!”. Eine weitere behauptet: “Keiner interessiert sich für Dich!”. Und wenn wir schon dabei sind noch eine: “Sag mir nicht, warum Du toll bist, sondern lieber was das mir tolles bringt!”.

Über Sinn und Unsinn dieser Aussagen kann man sich vermutlich eine Weile streiten, aber die Kernaussage ist leicht verständlich.

Eine freistehende “Über mich” Seite ist durchaus sinnvoll. Schließlich kaufen Menschen lieber bei Menschen und nicht bei anonymen Firmen. Dennoch muss man dies nicht auf jeder Seite neu verkünden.

Es ist daher nicht unbedingt sinnvoll eine “Über mich” Sektion in die Sidebar zu packen, um so jedem Leser immer wieder aufs neue vor die Nase zu halten, wer man eigentlich überhaupt ist.

Conversionkiller Sidebar?

Die Sidebar hat sogar noch einen weiteren negativen Aspekt, der bisher noch nicht erwähnt wurde. Laut Hubspot sorgt die Sidebar sogar dafür, dass die Besucher so sehr durch diese abgelenkt werden, dass sie sich nicht mehr auf die Artikel konzentrieren, sondern stattdessen durch die Seite zappen.

Marketers at a number of different companies — including here at HubSpot — have reported that sidebars on their blogs are actually a big distraction for their readers.” Hubspot

Diese Ablenkungen zeichnen sich natürlich auch in einer schlechten Konversionsrate aus und sorgen mitunter dafür, dass die Opt-In Raten sehr tief sind.

Allein von einem Konversionsstandpunkt aus, sollte man daher auf eine Sidebar verzichten. In diesem Artikel finden Sie 5 Tipps wie Sie Ihre Konversionrate weiter erhöhen können.

Wie haben wir das Sidebar Problem gelöst?

Man kann unschwer an diesem Beitrag erkennen, dass wir keine Sidebar bei normalen Blogbeiträgen mehr verwenden. Dafür haben wir die Sidebar in der Blogübersicht gelassen und in der Podcast Kategorie ebenso.

Allerdings ist die Leiste an der Seite in der Podcast Kategorie eher aus optischen Gründen, da es aufgrund des kurzen Textes und dem Focus auf den Podcast Player seltsam aussieht, wenn die Seite ohne Sidebar daher kommt.

Einen tatsächlichen Grund für die Sidebar auf der Podcast Seite gibt es allerdings nicht.

Der große Vorteil dabei ist, dass auf einzelnen Seiten sowohl bei den Blogbeiträgen, der Blogübersicht, als auch den Podcast Folgen Heatmaps laufen, welche das Klickverhalten tracken.

So haben wir quasi einen kleinen Split-Test auf der Seite laufen, welcher in einem spätern Beitrag ausgewertet wird. Möglicherweise habe ich mich ja komplett geirrt und die Sidebar funktioniert bei unserer Zielgruppe wunderbar.

Denn schließlich ist die Funktionsweise einer Website keine allgemeingültige Regel, sondern sehr abhängig von der jeweils angesprochenen Zielgruppe. Man wird also ohne ausführliche Tests keine endgültigen Aussagen treffen können.

 

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